Der Medtech Pitchday 2021 präsentierte innovative Ideen für eine bessere Gesundheitsversorgung.
Der Medtech Pitchday ist mittlerweile ein, auch international, anerkanntes, etabliertes Pitch-Format für Health Startups. Auch in diesem Jahr war der HIP erneut Mitinitiator der Veranstaltung. Am 2. März präsentierten sich zehn Medizintechnik-Startups einem internationalen Fachpublikum, vernetzten sich mit potenziellen Investor*innen und nutzten die Chance zum Austausch mit Entscheider*innen führender Medizintechnikunternehmen. Das Spektrum reichte vom Einsatz künstlicher Intelligenz bei der Behandlung von Hautkrankheiten bis zu lebenslang haltbaren Herzklappenprothesen aus körpereigenem Gewebe, von einer neuartigen Technologie zur Blutreinigung bei Sepsis bis zu Mini-Endoskopen, die Holographietechnik nutzen.
Wegen der Corona-Pandemie fand die Veranstaltung erstmals rein online statt, dem Interesse tat das jedoch keinen Abbruch. „Es haben sich 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet, so viele wie noch nie“, sagte Tom Gales vom Medizintechnikunternehmen Dräger, das den Medtech Pitchday zusammen mit der B. Braun-Stiftung, dem High-Tech Gründerfonds, dem B. Braun Accelerator, dem Health Innovation Port (HIP) und der Techniker Krankenkasse (TK) ausrichtete. Rund 60 Startups hätten sich beworben, um live zu pitchen, nicht nur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, sondern auch aus Finnland, Norwegen, Irland und Großbritannien. „Das ist ein eindrucksvolles Wachstum und eine tolle Entwicklung“, sagte Gales.
Auch unser Startup-Manager Lukas Hoffmann äußerte sich sehr positiv über den Medtech Pitchday und die teilnehmenden Startups: „Die Startup-Pitches waren auch in diesem Jahr sehr hochwertig und die vorgestellten Lösungen haben Innovationen in absolut relevanten medizinischen Bereichen aufgezeigt.“ Auch der Austausch im digitalen Format habe sehr gut funktioniert, findet Hoffmann.
„Die Startup-Pitches waren auch in diesem Jahr sehr hochwertig und die vorgestellten Lösungen haben Innovationen in absolut relevanten medizinischen Bereichen aufgezeigt.“
Lukas Hoffmann, Startup Manager Health Innovation Port
In jeweils neunminütigen Pitches stellten die von den Veranstaltern ausgewählten Startups ihre Projekte und Produkte vor. Alle einte sie das Ziel, das Gesundheitssystem effizienter zu machen und zugleich die Versorgung der Patient*innen zu verbessern. Die Wege, die sie dafür beschreiten wollen, waren äußerst vielfältig. Digitale Innovationen spielten eine zentrale Rolle, etwa bei Gesundheits-Apps oder einem mobilen Blutanalyselabor für Rettungsdienste, das dank maschinellen Lernens („Deep Learning“) innerhalb kürzester Zeit verlässliche Ergebnisse liefern soll. Aber auch jenseits der Digitalisierung gab es innovative Geschäftsideen, wie den 3D-Druck von individuell konfigurierbaren anatomischen Modellen für die Simulation von chirurgischen Eingriffen.
„Uns alle treibt an, Innovationen zu ermöglichen und die Gesundheitsversorgung zu verbessern“, sagte Prof. Dr. med. Alexander Schachtrupp, Geschäftsführer der B. Braun-Stiftung. „Wir haben dafür ein beeindruckend breites Spektrum an Ideen kennengelernt.“ Den Pitches vorangegangen waren drei Keynotes, in denen die Herausforderungen durch die Digitalisierung im Gesundheitswesen von verschiedenen Seiten beleuchtet wurden. Prof. Dr. med. Reinhard Strametz, Generalsekretär des Aktionsbündnisses Patentensicherheit e.V., sprach über die Bedeutung von Datensicherheit und Datenintegrität. Klaus Rupp, Leiter des Fachbereichs Versorgungsmanagement bei der TK, gab einen Überblick über Zulassungswege für technische und digitale Hilfsmittel und stellte das Online-Innovationsportal vor, mit dem sein Unternehmen Gründer*innen unterstützt. Prof. Dr. Christoph Herborn, Mitglied im Vorstand von Asklepios, berichtete über den Stand der digitalen Transformation bei dem Klinikkonzern.
„Die Veranstaltung hat die Stärke des MedTech-Netzwerks unterstrichen, das wir gemeinsam mit der B. Braun Stiftung, Dräger, dem B. Braun Accelerator, der Techniker Krankenkasse und dem Health Innovation Port aufgebaut haben.”
Dr. Anke Caßing, Investment Managerin des High-Tech Gründerfonds
Als „vollen Erfolg“ bewertete Dr. Anke Caßing, Investment Managerin des High-Tech Gründerfonds, die Online-Version des MedTech Pitchday. „Die Veranstaltung hat die Stärke des MedTech-Netzwerks unterstrichen, das wir gemeinsam mit der B. Braun Stiftung, Dräger, dem B. Braun Accelerator, der Techniker Krankenkasse und dem Health Innovation Port aufgebaut haben“, sagte Dr. Caßing. „Die Innovationscommunity floriert und hat dies heute mit zehn starken Startup-Pitches gezeigt.“ Im kommenden Jahr wird der MedTech Pitchday als das führende Event für Medizintechnik-Startups in die nächste Runde gehen – und so gut die Verlegung in den virtuellen Raum diesmal auch gelang, so sehr freuten sich alle Beteiligten doch darauf, dass dann hoffentlich wieder leibhaftige Begegnungen und Gespräche möglich sind.