Freie Betten per Klick: Optimale Auslastung mit dem HIP Startup Medigital

Überlastete Kliniken, gestresstes Personal, veraltete Systeme – Zustände, die leider in vielen deutschen Krankenhäusern gelebte Realität sind. Für die eigentliche medizinische Versorgung von Patient*innen bleibt dadurch nur eingeschränkt Zeit, denn: bis zu 60 Prozent der Arbeitszeit verbringt medizinisches Fachpersonal mit administrativen Aufgaben. Um Kliniken hier zu entlasten, hat das Münchener Startup Medigital eine Software zur Bettenbelegung entwickelt und damit eine tagtägliche Aufgabe automatisiert.

Die Idee für das Konzept kam den Gründern bereits im Jahr 2020. Im Rahmen eines durch eine Klinik ausgeschriebenen Wettbewerbs zum Thema „Digitalisierung im Krankenhaus“ entwickelte das Team (damals bestehend aus vier Personen) eine erste Version der Software. „In der Regel laufen Krankenhaus-Stationen in Deutschland auf Vollauslastung. Wenn also eine Neu-Patientin oder ein Neu-Patient aufgenommen wird, geht die Suche nach einem freien Bett innerhalb des Krankenhauses los“, erklärt Max Radensleben, Mitgründer von Medigital. „Dabei verbringt das medizinische Fachpersonal enorm viel Zeit damit, die einzelnen Stationen abzutelefonieren. Zeit, die für die Versorgung von Patient*innen fehlt.“

Check-in-Programm für Kliniken

Die Software von Medigital belegt die Betten innerhalb eines Krankenhauses selbst und findet so verfügbare Zimmer deutlich effizienter und schneller. „Mit Hilfe des Algorithmus‘ kann das System die Bettenkapazität verschiedener Stationen erfassen und Patient*innen dementsprechend ein- und umplanen“, so Max Radensleben. „Zudem lassen sich die Kapazitäten dank Kalenderfunktion auch im Voraus planen und organisieren.“ Bestimmte Parameter, wie beispielweise eine Isolation, die Versicherungsart oder Entfernungen zu behandelnden Stationen, werden dabei automatisch berücksichtigt.

Erste Anwender*innen sind überzeugt

Zwei Stationen in einem Münchener Krankenhaus haben das System bereits in ihren Arbeitsalltag integriert. „Mithilfe unserer Software konnte die Bettenauslastung um fünf Prozent gesteigert werden, das ist enorm viel“, resümiert Max Radensleben. „Zudem ist das zeitintensive Herumtelefonieren entfallen, was die Mitarbeitenden jeder Station geschätzt eine Stunde pro Arbeitstag kostet.“ Zukünftig sollen noch weitere Stationen der Klinik mit der Software ausgestattet werden.

Weitere Einrichtungen zeigen Interesse

Einen großen Push hat das junge Startup durch seine seit 2022 bestehende Mitgliedschaft im Health Innovation Port (HIP) bekommen. Hier konnten die Gründer Kontakt zu Entscheiderinnen mehrerer Kliniken knüpfen, mit denen aktuell Verhandlungen laufen. Und auch wenn das Team seinen Hauptsitz in München hat, schätzt es den Austausch mit den anderen Startups, sowie Partnerinnen und Expert*innen des HIP sehr.

Wir wünschen Medigital weiterhin viel Erfolg!